Nach den Spionagevorwürfen aus Deutschland warnen Chinas Staatsmedien vor Konsequenzen. China behauptet, es handele sich um "grundlose Anschuldigungen", für die es keine Beweise gebe.
Nachrichten des Tages
Pandemiegipfel am 10. August Diese Corona-Regeln fordert Spahn – Druck auf Ungeimpfte wächst. mehr
Tagesanbruch Der Merkel. mehr
Bundesanwaltschaft ermittelt Gesucht wegen Kriegsverbrechen – Syrer in Berlin festgenommen. mehr
Eklat um Sprinterin Timanowskaja ändert Fluchtroute – erst Wien, dann Warschau. mehr
Die Vorwürfe haben in China eine Welle der Empörung losgelöst. Die Spionage -Theorie des deutschen Verfassungsschutzes gefährde die Beziehungen zwischen Deutschland und China, schrieb die parteinahe Zeitung "Global Times" in einem Leitartikel, wonach keine Beweise für die Anschuldigungen vorgelegt worden seien.
Der Westen würde China immer leichtfertiger der Spionage bezichtigen, obwohl dies "in den meisten Fällen" unbegründet sei. China habe sich bislang "sehr zurückhaltend gezeigt" und selten Vorwürfe erhoben, um die diplomatischen Beziehungen nicht zu gefährden. Nun müssten aber "Gegenmaßnahmen" ausgearbeitet werden, um sich gegen die Vorwürfe zu wehren. "Angriff ist das beste Mittel zur Verteidigung".
Soziale Netzwerke zur Spionage genutzt
Die Zeitung "China Daily" nannte die Anschuldigungen "einen alten Trick". Deutschland sei nicht das erste Land, das mit dem Finger auf China zeige, ohne Beweise vorzulegen.
Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) hatte am Sonntag davor gewarnt, dass chinesische Geheimdienste insbesondere über das soziale Netzwerk LinkedIn versuchten, Parlamente, Ministerien und Behörden zu infiltrieren. Bei einer Untersuchung zwischen Januar und Oktober 2017 habe eine Projektgruppe alarmierende Details entdeckt.
So sei es bei mehr als 10.000 deutschen Staatsangehörigen zu Kontaktversuchen gekommen. Ziel der chinesischen Geheimdienste sei es gewesen, Informationen abzuschöpfen und nachrichtendienstliche Quellen zu werben. Man gehe zudem von einer hohen Dunkelziffer aus.